Bereits die Nacht über bemerkte ich eine leichte Erkältung. Husten, Halskratzen und sogar erhöhte Temperatur, oder sogar Fieber. Mir war schon klar woher das kam. Vorgestern hatte ich pitschnass im Wind in der Hängematte gelegen, am Strand von Jovi und habe da auf Santiago mit seinem Boot gewartet. Sicher drei Stunden. Dies, in der Kombination mit der Anstrengung, war der klare Grund meiner Erkältung. Ich hatte es auch am Vortag bereits gespürt. Es war ein denkbar schlechter Moment für Husten, Niesen und Schnupfen…
Bereits um 08:00 Uhr stand ich, nach unruhiger Nacht, beim Reisebüro auf der Matte. Sie hatte mir beim letzten Mal bereits erklärt, dass sie im Reisebüro trotzdem eine Möglichkeit haben, ein Ticket über Kreditkarte zu verkaufen, nachdem ich ihr meinen Groll über den misslungenen Onlinekauf erzählte. Aber ich hatte ja noch genügend Bargeld… So händigte sie mir mein Ticket aus und alles ging problemlos und schnell. Dann ging es zurück ins Hotel, um mein Gepäck fertig zu machen. Das meiste war bereits gepackt. Ich lies viele Sachen im Hotel. Schnorchelausrüstung, Strandschuhe, alles was ich in Medellín nicht mehr brauchen konnte und Gewicht kostete. Die sympathische Putzfrau würde sich freuen, dachte ich mir. In der Farmacia beim Flughafen wollte ich mir noch Handdesinfektionsmittel und Masken für den Rückflug kaufen. Da war nichts mehr zu wollen. Es gab nur noch eine Literflasche Alkohol, die ich kaufte, weil ich den in die kleinen Kunststofffläschchen umfüllen konnte, die ich eh dabeihatte.
Um 12:00 Uhr sollte der Flug gehen. Ich fand glücklicherweise ein Mototaxi, dass mich mit meinem „roten Monster“ und dem restlichen Gepäck zum Flughafen brachte. Ich war eine Stunde vorher dort, checkte problemlos ein (wegen der Erkältung hatte ich ein wenig Angst) und ging dann rüber zum Frühstücken, in das Lokal direkt gegenüber dem Flughafen. Ich hatte den Tag über noch keinen Bissen runtergebracht, durch die Anspannung wegen der ständigen Eskalation der schlechten Nachrichten bezüglich Corona. Die Ankunft des Flugzeugs verzögerte sich leider um zwei Stunden. So hing ich am Flughafen rum und ratsche mit einem Amerikaner, der da gerade mit ein paar Partnern ein großes Ressort aufbaute, irgendwo zwischen Nuqui und Arusi.
Diesmal war es eine wirklich kleine Maschine. Ein Achtsitzer in einem recht ramponierten Zustand. Alles egal, ich war froh dass ich noch eine Möglichkeit hatte, so problemlos nach Medellín zu kommen. Wir waren nur 5 Fluggäste in der Maschine und die Maschine hatte definitiv bereits bessere Tage gesehen und es war recht laut, aber sie hob ab und flog brav in einer Stunde nach Medellín.