Nach einem leckeren und relaxten Frühstück ging es schon relativ früh los nach Pereira, denn, der Flug nach Bogotá war für 13:00 Uhr angesetzt. Germán wollte Nebenstrecken fahren, damit ich noch was zu sehen bekomme. Das bekam ich dann auch, die Landschaft dort ist traumhaft. Die Städte auf den Bergkämmen, die Ausblicke in die fruchtbaren üppigen Täler, die überschwängliche Vegetation, ich konnte mich nicht sattsehen und war froh, dass mir Germán noch so ein schönes Abschiedsgeschenk bereitete.
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Kaffeezone Kolumbien
Sonntag, 19.03.2020 – Risaralda, das kleine Paradies in der Kaffeezone
Das frühe Aufstehen um 06:00 Uhr war definitiv kein Problem, ich hatte eh kaum geschlafen. Der Morgen graute bereits, der Hahn gab sein Bestes, Germán und Paula waren bereits wach und schon ging es los, zu Fuß den steinigen Weg, ich mit meinen dünnen Stoffschuhen. Vorbei an den Fincas der Nachbarn, die vier Hunde waren mit dabei, die Katzen blieben zuhause und der Truthahn ebenfalls.
Es ging steil bergab, so circa 250 Höhenmeter bei grandioser Aussicht ins Risaralda-Tal, bis wir in einem Bambusfeld an einen kleinen Bach kamen, der in der Talsohle munter vor sich hinströmte. Fest eingewachsen durch die ganzen großblättrigen tropischen Gewächse. Eine herrliche und beeindruckende Landschaft.
Samstag, 18.03.2020 – Medellin und Fahrt in die Kaffeezone über Anserma nach Risaralda
Die Nacht konnte ich nicht schlafen vor Anspannung, wegen der unsicheren Lage. Es kündigten sich Ausgangssperren und die Einstellung aller nationalen Verbindungen an. Daher fuhr ich, wieder etwas nervös geworden ganz in der Früh, kurz nach 07:00 Uhr, zum nationalen Flughafen Medellín, weil dort ein Avianca-Büro war, bei dem ich mich nach meinem Rückflug am 24.03. erkundigen wollte. Dort stand schon ein deutsches Pärchen, sie in Tränen aufgelöst, er mit angespannter Mine. Die beiden hatten das Problem, dass sie erst seit einer Woche in Kolumbien waren. Das bedeutete, sobald sie in ein Hotel gehen würden, wären sie für 14 Tage in Quarantäne und somit handlungsunfähig, denn, per Telefon ging ABSOLUT Nichts! Es gab die Anweisung, dass ALLE Touristen, die nicht bereits 14 Tage in Kolumbien waren, in Quarantäne mussten. Das hätte mir im Hotel Zandalo auch fast geblüht, bis sich die gute Rezeptionistin doch genauer informierte. Aus dem Hotel heraus ist man tatsächlich handlungsunfähig, denn, alles Telefonzentralen waren total überlastet, per Telefon ging nichts. Es ging nur was persönlich in den entsprechenden Büros. Aber, es gab keine Flüge, ich mit meinem Flug am 24.03. war zu beglückwünschen, andere wären froh gewesen um dieses Ticket. Auch gab es keine Möglichkeit für mich auf einen früheren Flug umzubuchen. Daher war ich mir jetzt sicher, ich würde noch ein paar Tage bei Paula und Germán in Risaralda verbringen.
WeiterlesenFreitag, 17.03.2020 – Medellin, ganz still und unauffällig, Jeanskauf in Shopping Mall Unicentro
Die Nacht war schrecklich, weil sich die Meldungen, die ich bezüglich Corona aus Deutschland bekam, immer schlimmer anhörten. Die Seite der deutschen Botschaften, auf der man seinen Aufenthaltsort aktuell halten sollte, war nicht mehr erreichbar, unter der Flut der Anfragen. Ich schlief nicht viel und überlegte hin und her was ich machen sollte. So ging ich erstmal raus und kaufte mir im Einkaufszentrum, circa 20 Minuten zu Fuß, eine neue Jeans. Da waren aber die Hosenbeine zu lang. Also musste man die Hose kürzen lassen. Was kein Problem darstellte, denn, die Verkäuferin gab mir im riesigen Einkaufszentrum den Namen einer Schneiderei, die dies sofort erledigen würden. Ich ging hin und zog die neue Hose an, damit sie abstecken konnten, wieviel die Beine gekürzt werden sollten. Als ich die neue Hose anhatte und er das Maß nahm, bekam ich einen starken Hustenreiz, der sich immer weiter steigerte. Dadurch, dass ich ihn schon einige Zeit unterdrückt hatte, brach der Husten ganz unvermittelt und ohne, dass ich es steuern hätte können, in einer Gewalt aus und gleichzeitig begann ich zu schwitzen und wurde ganz rot im Gesicht. Das Entsetzen der Leute um mich war nicht zu übersehen. Ich verzog mich schnell in die Umkleidekabine, schmiss regelrecht die neue Hose hin und verlies fluchtartig das Geschäft und wollte nur raus aus der riesigen Shopping Mall, um nicht auch noch festgenommen zu werden und in einem Krankenhaus unter Quarantäne zu landen. Auf halben Weg zur Straße stelle ich fest, dass ich meine Tasche mit allen meinen Papieren und meinem Geld in der Umkleidekabine vergessen hatte. Es half nichts, ich musste zurück, und zwar so schnell wie nur möglich. OK, nochmal hoch, alle guckten komisch, aber ich musste in die Umkleidekabine und da war meine Tasche auch noch da. Glücklicherweise. Ohne Pass, das wäre blöd gewesen…
Ich bekam nach einer halben Stunde meine gekürzte Hose, die ich dringend für die Kaffeezone benötigte, denn, ich hatte mich doch entschlossen, Paula und Germán zu besuchen, zumindest für zwei oder drei Tage.
Germán gab mir die nötigen Tipps, von wo ich mit welchen Buslinien am nächsten Tag losfahren sollte. Der Busbahnhof Süd war eigentlich gleich beim nationalen Flughafen Olaya Herrera Medellíns. Und tatsächlich, ich wunderte mich selbst über mich und diese Entscheidung, doch noch in die Kaffeezone zu fahren. Ich verbrachte die Nacht im Hotel, ganz still und zurückgezogen, aber überhaupt nicht relaxt und plante dennoch für den nächsten Tag die Busfahrt in die Kaffeezone.
Medellín – Freitag, 15.03.19 nachmittags
Nach der langen Nachschreibeaktion des Blogs war es bereits Nachmittag und ich verspürte deutlichen Hunger. So ging ich aus dem Hotel, um ein paar Ecken in ein kleines Restaurant, das mich interessierte. Es saßen einfache Leute drin und kein Tourist war weit und breit zu sehen. Ich bestellte dort die Spezialität aus Medellín „Mondongo“. Eine Art von Eintopfgericht, aus Kutteln (Rinderpansen), Schweine- und Hühnerfleisch mit Maniok, Kartoffeln und viel Koriander. Recht lecker, auch wenn die Kutteln etwas gewöhnungsbedürftig sind. Dazu ein Teller mit Reis, einer Banane, Salat und einem riesigen Stück Avocado. Nach einem Terminator-Bier hatte ich die richtige Bettschwere für eine Siesta. Es war im Hotel deutlich lauter als die letzten Wochen, durch den Balkon zur Straße. Das Zimmer lag im 3. Stock, überragte alle Gebäude in der Nachbarschaft, so gelangten alle Geräusche im Umkreis ungefiltert in mein Zimmer. Am Abend waren von überall in der Gegend die Musik zu hören. Salsa hauptsächlich. Bemerkenswert waren die vielen Menschen, vor allem die Mädels, die sangen. Überall wurde gesungen. Das fiel mir gestern schon auf, weil aus der Kneipe gegenüber des Hostels ebenfalls lautes Singen einer Mädels-Gang kam. Das war sehr angenehm. In dem Bewusstsein, dass Singen einen so positiven Einfluss auf unser Gemüt hat. Am lautesten kamen die Gesänge von links unten, da schien es eine Art von Freiluft-Karaoke-Disco zu geben. Zumindest sah man zwei riesige Bildschirme. Die Mädels da (es waren wirklich hauptsächlich die Mädels und keine Jungs) sangen wirklich STUNDENLANG Oldies, Pop, Rock, Vallenatos, Salsa, Punta, Cumbia-Lieder nach, aus vollem Herzen und ohne Pause. Das beeindruckte mich sehr und beinahe hätte ich mich abends noch aufraffen können dahinzugehen, denn, da musste eine außerordentlich gute Stimmung sein.
WeiterlesenMedellín – Freitag, 15.03.19
Ich bin früh rausgekommen, versuchte nochmal die Verbindung zum Exchangeserver hinzubekommen, keine Chance. Das Frühstück im Hostel war recht übersichtlich, das ganze Hostel war nicht mein Fall, aber, die warme Dusche in der Früh war schon cool.
Das Taxi „zog mich ab“, weil ich vergessen hatte vorher den Preis auszuhandeln. !5.000 COP. Da hätten 8000 COP voll gereicht. Aber es war eine Art „privates“ Taxi und der Fahrer wollte auch unbedingt, dass ich ihn bezahle, bevor wir am Flughafen ankommen würde. Ich hatte erst im Laufe der Fahrt festgestellt, dass es kein Taximeter gab. Das war für mich selbstverständlich gewesen, denn, ich hatte ja im Hostel ein Taxi bestellen lassen. Im Hostel rieten sie mir ab, auf der Straße eines zu suchen (was viel besser gewesen wäre). Ein zusätzlicher Punkt, der für eine recht ungute Seilschaft spricht zwischen Hotel und privaten Taxlern. Das Hostel Maloka ist nicht zu empfehlen. Immer wieder hab ich das Bild vor Augen, das Bild des jungen dünnen Geschäftsführers mit seinem riesigen roten Cocktailglas in der Hand, der mir verbietet, mein Bier mitzunehmen auf das Zimmer.
Im Flughafen angekommen erkundigte ich mich nach dem Check-In für Nuqui der Linie San Germain. Ich war noch zu früh dran, stellte beim Warten fest, dass sowohl mein Rucksack als auch meine Schlappen total verklebt waren mit einem Kaugummi. Der Rucksack so, dass er gleich mein frisches Hemd auch verpappte. Vermutlich ein „Souvenir“ aus dem Bus.
Necoclí und Fahrt nach Medellín – Donnerstag, 14.03.19
Nach dem Frühstück, das ich verspätet einnahm, weil ich mein ganzes Zeug packelte, bin ich auch verspätet zum Bus-Terminal gekommen, so dass ich den Bus um 10:30 knapp verpasste. Schnell noch die Verabschiedung vom sympathischen „Kramerladen-Team“ gegenüber.
Der nächste Bus ging um 13:00 Uhr, ich kaufte mir das Ticket und wartete. Kaufte mir noch einen frischen Fruchtsaft im Markt, eine Süßigkeit und lud für 20.000 COP die Sim-Karte noch mit 2 GB Datenvollumen auf. Für den Fall… und für die lange Busfahrt.
Der Bus kam relativ pünktlich. Was ich leider zu spät merkte, es gab nummerierte Sitze. Ich hatte keinen Fensterplatz. Setzte mich trotzdem erstmal ans Fenster und wartete, bis der Inhaber dieses Platzes an einer späteren Station einsteigen würde. Eine halbe Stunde nach Fahrtbeginn war es soweit, ich musste auf meinen Platz, neben einer sehr jungen und flippigen Paisa aus Medellín. Kolumbien zeigte sich auf dieser Busfahrt von seiner herrlichsten Seite. Die Natur ist so beeindruckend, dass grün, die Flüsse, die Berge. Ein so herrliches Land. Ich nahm mir vor, nächstes Mal mehr Zeit in dieser Gegend zu verbringen, wegen seiner unglaublich üppigen Natur.
Die Busfahrt gestaltete sich langwieriger als gedacht, durch einen Murenabgang, der den Verkehr einige Zeit sperrte. Es regnete auch, so dass der Busfahrer nicht so schnell fahren konnte wie er gerne wollte. Bemerkenswert war wieder die Rolle der Klimaanlage. Ich hätte es ja wirklich wissen müssen und immerhin, ein wenig war ich auch präpariert (im Gegensatz zu meiner Sitznachbarin). Ich hatte zumindest meine beiden Handtücher in den Rucksack im Bus verstaut und somit im Zugriff. Das war später bitternötig. Es ist mir auch unbegreiflich, wie die Leute in diesem fahrenden Tiefkühlfach das so stoisch ertragen konnten und immer wieder können. Erst geht ein Räuspern durch den Bus, dann fangen die ersten zum Husten an, auch Gejammer hört man manchmal. Aber der Busfahrer bleibt bei der extremen künstlichen Kältewelle im Bus, koste es was es wolle. Die letzten 4 Stunden, der insgesamt 9stündigen Reise, die wären ohne dass Handtuch nur sehr schwer zu ertragen gewesen. Meine dünn bekleidete Paisa neben mir war um das zweite Handtuch ebenfalls SEHR froh.
Neues Kapitel
Kolumbienreise 2019
Taganga, Santa Marta, die ganze Karibikküste entlang in ,
Darién an der Grenze zu Panama, hoch nach Medelín,
runter an die Pazifikküste nach Nuquí (Chocó) und Co.
Dienstag, 29. März 2011 – Cali, Rückfahrt nach Bogota und Besuch des In Vitro
Wir sind spät aufgestanden und dann gleich in das Einkaufszentrum gegenüber Enrikes neuen Laden zu einem leckeren Essen. (Exitos)
Eine halbe Stunde bin ich ratschend mit dem Enrike noch vor seinem Lokal gesessen, dann ging es schon los in Richtung Flughafen.
Das Taxi das ich bestieg sollte mich eigentlich zum Busterminal bringen. Die Taxifahrt zum weit außerhalb Cali liegenden Flughafen wäre sauteuer gewesen (circa 40.000 – 50.000 Pesos). Vom Busterminal sollten Busse deutlich günstiger (2000 – 3000 Pesos) zum Flughafen fahren. Also fuhr ich in Richtung Busterminal. Ich ratschte so mit dem Taxifahrer, da meinte er, dass es günstiger wäre, wenn er mich auf einer der Ausfahrtsstraßen absetzen würde, an denen der Bus auch vorbei fahren muss. (Für wen günstiger???) Auf Handzeichen würde der Bus halten und mich eh als einen Touri erkennen mit meinem riesigen knallroten Koffer/Rucksackmuttanten. Fand ich OK und lies mich also an dieser großen Ausfahrtsstraße absetzen, gleich nach einem riesigen Kreisverkehr. Da fuhren tatsächlich viele Busse vorbei. Die Sonne knallte runter, es war genau Mittag. Ich war schweißgebadet mit meiner langen Hose und den Socken und (nach langer Zeit) Turnschuhen. Die FlipFlops waren fast schon „festgewachsen“ gewesen so lange hatte ich sie ununterbrochen angehabt. Weiterlesen
Montag, 28. März – Fahrt Cali – Rumbear und Tanzstudio
Es ist einfach unglaublich, wie stark die Busse auf Überlandfahrten heruntergekühlt werden. Trotz Fleecejacke, die ich nun seit über 5 Wochen nicht mehr gebraucht hatte und die ich schlauerweise im Busterminal aus dem Rucksack gezerrt hatte, fror ich die Nacht über wie ein Schneider. Meine Ohrenentzündung flammte wieder auf und rings um meinen Sitz im Bus vernahm ich Husten, Räuspern, Schnäuzen und Jammern. Aber warum auch immer und ohne Gnade, die Busse müssen auf „gefühlte“ 14 Grad runter gekühlt werden, koste es was es wolle. Vielleicht sollte man sich für längere Busfahrten lieber eine Daunenjacke oder einen Expeditionsschlafsack mitnehmen… 😉
Ansonsten war das Platzangebot wirklich sehr gut und die Fahrt verlief problemlos. Aber so richtig gut geschlafen habe ich natürlich nicht.
Bereits gegen 06:00 Uhr war ich schon am Busterminal in Cali, die Fahrt dauerte also 9,5 Stunden. Schneller als erwartet. Dort setzte ich mich in aller Ruhe in ein Cafe, trank in Ruhe meinen „Cafe con Leche“ und „genoss“ ein labbriges Brötchen mit Käse drin. Weiterlesen