Langsam klappt es besser mit dem länger schlafen. Um 04:30 bin ich kurz aufgestanden, auf die Dachterrasse gegangen und habe das Musikantenstadel-Training des Federviehs verfolgt und die Stimmung genossen, die Ruhe und den Frieden der Nacht, der leicht mit dem Wind von den Bergen herunterweht und nur darauf wartet, von mir aufgesogen zu werden.
Dann wieder ins Bett und tatsächlich bis 9 geschlafen. Die sympathische Servicefrau, „La Guajira“, baute mir ein Arepa-Frühstück und bis ich dann mit dem Ratsch und mit den Webaktivitäten fertig war, da konnte ich auch schon wieder los zum Mittagessen. Bei „La Mona“ gönnte ich mir einen leckeren Fisch. Die nette Bedienung bot mir verschiedene Fische an und versuchte mir auf Spanisch die Unterschiede der einzelnen Fische zu erklären. Ich habe dann, nach längeren Ausführungen ihrerseits, nur mitbekommen, wie sie zu einem anderen kolumbianischen Gast sinngemäß meinte, „je mehr ich erzähle desto weniger kapiert er…“. Daraufhin sagte ich, dass ich gerne den kleinsten Fisch der Auswahl hätte. Darauf konnten wir uns einigen 😊
Der leckere frischgemixte Fruchtsaft durfte nicht fehlen. Was allerdings fehlte, das war Bares beim Bezahlen. Ich hatte nur noch 10.000 Pes. dabei, die Rechnung machte aber 18.000 COP. Dafür hatte ich noch 5 $ dabei. Aber das machte die Bedienung nicht glücklich. Da lies ich ihr die 5 $ quasi als Pfand da, und versprach gleich wieder zu kommen und das Pfand wieder auszulösen. Weil im Hostel hatte ich ja noch Geld. Es dauerte keine 5 Minuten und ich war mit Barem wieder da und erwischte gerade noch Senora „La Mona“ (sicher deutlich über 80 Jahre alt) beim Nachhauseweg. Leider hatte ich nur einen 50.000er Schein, den konnte sie natürlich nicht wechseln, so gab sie mir die 5 $ wieder zurück und meinte, ich solle entweder die 5 $ oder die 50.000 COP wechseln und dann meine Schuld begleichen. OK, ich ging runter zur Beach, bestellte mir zwei Getränke, ganz relaxt und zahlte dann mit meinem 50.000er-Schein. Der Camarero war eher nicht begeistert, konnte aber nicht anders und ich hatte mein Kleingeld, 2 x 20.000er-Scheine. Mit dem ging ich zum „La Mona“ um meine Schulden zurückzuzahlen. Die konnte mir aber nur 10.000 rausgeben, so blieb jetzt Sie mir 4.000 COP schuldig, die ich in den nächsten Tagen einlösen sollte/konnte. Also, die Geschichte geht weiter und so kann man auch den Nachmittag rumbringen…
Am Abend gab es ein gemütliches Abhängen mit Fynn, dem anderen deutschen Gast. Er lud mich freundlicherweise auf seine leckeren Bananenpfannkuchen ein, die allerdings aus Arepa-Mehl also Maismehl gemischt waren. Sehr sehr lecker! Dann interessante Gespräche von Reisezielen, Reiserlebnissen, Ansichten-Austausch über Gott und die Welt, im wahrsten Sinn der Worte. Diesmal gab es in der nähren Nachbarschaft wohl einen Geburtstag oder so. Jedenfalls hätte man, um selber Musik zu hören, die eigene Anlage ganz schön hochdrehen müssen, um den fetten Sound zu überdecken, der über mehrere Dächer, in abwechselnder Intensität abhängig vom Wind, zum Hostel rüberwabberte. Erst um 22:00, dann nochmal um 01:00 gab es ein Feuerwerk, das aber praktisch ausschließlich aus Böllern bestand. Die Musik ging in dieser Lautstärke die ganze Nacht durch und hat mit Sicherheit ganz Taganga ausreichend beschallt.