Wir sind mittags hoch zum Casa de Felipe, wo wir dann noch eine halbe Stunde auf den Bus nach Cartagena gewartet haben. Wir fuhren mit der Linie Mar y Brisa, die ist zwar deutlich teurer und die Fahrten sind deutlich langweiliger da nur Touris diese Busse nutzen, aber, sie fahren nicht von Busterminal zu Busterminal, sondern, klappern alle auf dem Weg liegenden Hostels ab, von denen aus Passagen gebucht sind. Das bewirkt natürlich, dass die Tour deutlich länger dauert als mit den „normalen“ Bussen. Aber dafür sparten wir uns in Cartagena die weite und teure Fahrt vom Busterminal zum Hotel in der Nähe der Altstadt und wurden praktisch vor der „Haustür“ abgeholt. Den Tipp für das Hotel in Cartagena hatten wir von dem „Kettentypen“. Hostal Real, im Barrio (Viertel) Getsemaní, gleich in der Nähe eines großen Parks bei der Altstadt.
Der Bus klapperte tatsächlich ein Hostal nach dem anderen ab, wartete noch auf Leute, die sich verspätet hatten. So zog sich die Fahrt hin. Der Bus war praktisch voll. Neben mir ist ein kolumbianisches aufgestrapstes Zickchen gesessen, die offenbar vom Busbegleiter mit geschleust wurde. Jedenfalls musste sie interessanterweise bei den Kontrollen von externen Kontrolleuren, bei denen alle Fahrgäste ihr Ticket zeigen mussten, niemals ihr Ticket zeigen… Hat auch kein Wort gesprochen. Sie setzte sich glücklicherweise ab Barranquilla neben ihren Freund, so dass ich mehr Platz hatte. Die Strecke von Santa Marta nach Barranquilla ist recht interessant, denn auf der rechten Seite konnte man praktisch die ganze Zeit direkt auf den Strand des doch recht bewegten Meeres sehen. Links, auf „meiner“ Seite erstreckten sich meist endlose Bereiche mit Tümpeln, Seen und Mangroven. Die Straße verlief genau dazwischen. Das Meer versuchte sich an mancher Stelle den Bereich der Straße wieder zu holen, was mit riesigen Steinblöcken zu verhindern versucht wurde. Nicht sehr ansehnlich und meiner Einschätzung nach mit dem wenigen Aufwand der da getrieben wurde, auf die Dauer sicher auch nicht von Erfolg gekrönt.
Bevor wir in Barranquilla einfuhren, ging es über den mächtigen Rio Magdalena. In Barranquilla war das geschäftige Treiben gut vergleichbar mit einem Ameisenhaufen, in dem man mit einem Stock gestochen hat. Da schien alles auf der Straße zu sein, was Beine und Räder hat. Es ging mit dem Bus kreuz und quer durch Barranquilla
Die Weiterfahrt nach Cartagena war dann nicht mehr so "aufregend“. Nach dem Aussteigen kurz vor dem Park „mit den Leguanen“, sind wir zu Fuß durch den Trubel der Straßen zum Hotel gelaufen. Wir fanden es mühelos und haben gleich für die Marie-Luise mit eingecheckt. Dann ging es sofort zum Abendessen gleich ums Eck bei „Martha“ der Kolumbianerin aus dem La Cumbia München 😉 Die Bedienung sah aber genauso aus… . Dann noch ein Spaziergang in der Altstadt von Cartagena. Schließlich mussten wir langsam zum Flughafen um die Marie-Luise abzuholen. Wir hielten einen Taxifahrer an. Vorher hatte sich die Katrin im Hotel erkundigt, wie viel die Fahrt zum Flughafen kosten dürfe. Der Mann im Hotel meinte, 10.000 Pesos. Das prägte sich die Katrin GENAU ein. Jedoch zu genau. Als das Taxi hielt und sie denn Mann fragte, was der Transfer zum Flughafen kosten würde, da sagte der Taxista ganz unerwartet „8.000 Pesos“. Katrin, wie aus der Pistole geschossen entgegnete laut mit „10.000 Pesos“. Ich bog mich vor Lachen, auch der Taxifahrer fand das ziemlich lustig. Katrin suchte mit ihren Blicken das nächste Mauseloch. Wir einigten uns dann auf 9.000 Pesos.
Die Marie-Luise (Turbo) ist recht pünktlich angekommen (das lag am Flugzeug) und war noch recht gut drauf. Ich wechselte am Flughafen noch 200 € zu 2.100 pro Euro. Nicht gut, nicht direkt schlecht… .
Wir brachten ML ins Hotel und es ging sofort in die Altstadt, ich in Schlappen und kurzer Hose, weil wir eh nicht dachten, dass ML noch so viel Power hatte (nach fast 24 Stunden Reise). ML hatte bereits bei der Ankunft gesagt, dass sie tierisch Hunger habe (Iberia achtete sehr auf die schlanke Linie der Fluggäste). Dann schleckte sie aber Blut, denn, in der Altstadt tönte aus jeder 2. Tür Salsa und Latin Groove. Vor einem Lokal mit einer ausgezeichneten Liveband da ging es nicht mehr weiter. Die ML musste da unbedingt rein. Das war gut am Zucken und Rucken ihres Körpers zu bemerken. Ich fand die Idee, in meinen Schlappen und kurzer Hose, dann zwar eher nicht so gut, denn, es war ein sehr edler Schuppen, der sicher auch eine Menge kosten würde. Aber es gab kein Halten und ich dachte mir, ich gönne es ihr einfach mal. Also stand ich in meiner Strandaufmachung zwischen den gestylten Kolumbianern, die alle auch ganz gut am Tanzen waren. Wir bestellten uns an der Bar, nachdem wir auf die Karte gesehen hatten, dann doch lieber nur ein Bier für 10.000 Pesos (zum Vergleich: Normal ist 1.200 COP bis max. 2.500 COP). Alle anderen Gäste hatten Flaschen mit Rum, Whiskey oder Aguardiente vor sich stehen. Weil es dann eh schon egal war hab ich mit ML dann auch noch getanzt mit meinen Schlappen. War dann noch ein recht netter Abend, aber sauteuer! Wobei die Rechnung ML übernahm!