Der Flug ging erst gegen 23:00 Uhr. Aber, ich wollte ihn mir nicht wegschnappen lassen. Daher fand ich mich nach einem leckeren Frühstück (inzwischen hatte ich glücklicherweise wieder Appetit) bereits am Vormittag am Flughafen ein. Den konnte man inzwischen nur mit einem gültigen Ticket und Platzkarte betreten. Die hatte ich!
Ich ging NICHT zum Avianca-Schalter, wie in der E-Mail von Avianca gebeten, sondern gleich zum Gepäck-Drop-Off, denn, ich hatte ja schon eine Boardingcard und wollte keine weiteren Komplikationen erleben. Das funktionierte hervorragend, ich war mein Gepäck los und konnte somit durch den Zoll und Sicherheit. Auch das klappte und ich wurde langsam ruhiger. Wenn ich jetzt keine Lautsprecherdurchsage mit meinem Namen hören würde, dann war mir der Flug recht sicher. Jetzt musste ich nur die Zeit bis zum Abflug totschlagen. Inzwischen liefen am Flughafen viele mit Mundschutz rum. Bis auf wenige Ausnahmen waren alle Geschäfte geschlossen. Am späten Nachmittag erfuhr ich von einer Leidensgenossin aus München (Salsera) per WhatsApp, dass es an einem bestimmten Shop auch Masken geben würde. Tatsache, ich kaufte mir eine und fühlte mich für den Flug, vor allem aber für Barcelona, gut gewappnet.
Die matriarchalischen Rauschgiftkontrollen der kolumbianischen Polizei waren wieder mal beeindruckend. Man fühlte sich wie beim Militär oder im Gefängnis…
Sogar einen Fensterplatz hatte ich (dachte ich). Den habe ich immer gerne, denn, da hat man seine Ruhe. Aber beim Einsteigen zeigte sich, dass eine Familie mit ihren Kleinkindern diesen Platz dringender brauchte. OK, so saß ich auf einem von mir so gehassten Mittelplatz. Obwohl ich extra für den Fensterplatz bezahlt hatte, aber was sollte es, ich war glücklich im Flugzeug zu sitzen und nach Barcelona zu fliegen.
Mittwoch, 22.03.2020
Der riesige Flughafen in Barcelona war leer. Keine Leute, keine Geschäfte. Riesige leere Hallen und geschlossene Ladenfronten. Eine beeindruckende und auch beängstigende Kulisse. Glücklicherweise hatte ein Shop mit Brötchen offen. Denn, es war ja der ganze Tag bis zum späten Nachmittag auf dem Flughafen zu warten. Die wenigen Menschen am Flughafen hielten Abstand und schließlich ging es ab nach München, da hatte ich wirklich viel Glück gehabt. Wenn ich dann so manche Geschichte hörte, wie es anderen Reisenden, speziell aus dem Chocó so ging, ich hatte wirklich Glück und war froh, wieder in München zu sein. In München war zwar wenig Verkehr, aber, Alles in Allem war es Quarantäne light im Vergleich mit Kolumbien und auch mit Spanien.