Ich musste relativ früh aufstehen. Der Plan war, dass ich schnell in das Büro der kleinen Fluggesellschaft gehe um noch einen Flug für 10:30 Uhr nach Medellin zu ergattern, den ich dann per Kreditkarte zahlen wollte. Meine Bemühungen, auf der Webseite des kleinen Flugunternehmens Grupo San Germán ein Ticket zu buchen scheiterte. Auch in der Früh versuchte ich es noch erfolglos. Also ging ich ohne Kaffee los und eilig zum Büro von Grupo San Germán. Meine Hauptfrage war, ob es denn möglich wäre, am gleichen Tag wieder nach Nuqui zurückzufliegen, weil ja 30 Minuten nach Ankunft in Medellin bereits wieder ein Flug zurück nach Nuqui gehen würde. Die sympathische junge Mitarbeiterin meinte, ich solle lieber zum Flughafen Nuqui an den Schalter von „Grupo San Germán“ gehen um das zu klären. Bei ihr hätte ich übrigens tatsächlich auch per Kreditkarte einkaufen können. Der Mitarbeiter der Fluggesellschaft am Flughafen meinte, er könne da nichts arrangieren (mit dem Rückflug am selben Tag). Ich soll halt ein Ticket nach Medellin kaufen, das könne er mir verkaufen, allerdings nur gegen Barzahlung. Wenn ich ankomme und mein Geld vom Automaten habe, dann soll ich sofort zum Schalter der Fluggesellschaft in Medellin laufen und fragen ob ein Mitflug noch möglich ist. Genauso machte ich es, ich kaufte für 260.000 kolumbianische Peso ein Ticket nach Medellin. Für hin und zurück reichte das Geld nicht mehr. Jetzt mussten ich mich schicken, denn eine halbe Stunde später war bereits Check-In. Ich musste ins Hotel, schnell ein paar Sachen einpacken und schon ging es los. Ich hatte ja kein Gepäck, das macht alles viel leichter, nach dem Check-In konnte ich noch gemütlich frühstücken gehen.
Das Prozedere des Flugs war inzwischen schon fast ganz normal für mich, nur das Aufsetzen in Medellin war schon sehr heftig. Ich musste nicht auf das Gepäck warten, hatte ich keines, lief sofort raus, ich wusste wo der Geldautomat steht. Ich zog mir 2.000.000 kolumbianische Peso, das sollte reichen für den Rest der Zeit. Dann ging es eiligen Schrittes zum Büro der Fluggesellschaft in der Abflughalle, gleich gegenüber dem Check-In. Ich erklärte mein Anliegen, es war noch 30 Minuten Zeit. Ein Mitarbeiter lief rüber zum Check-In und fragte nach, aber er winkte ab. Das Flugzeug war voll. Keine Chance. Also musste ich eine Nacht in Medellín bleiben. Meine Zahnbürste hatte ich ja dabei. Ich ginga raus zu den Taxis und fuhr ins Hotel Zandalo, dass mir ja gut bekannt war. Da kostet die Übernachtung 60.000 kolumbianische Peso, was für Medellín wirklich sehr günstig ist. Dafür ist das Zandalo auch ein SEHR einfaches Hotel. Aber sauber, warmes Wasser und Zimmer mit Blick nach Außen mit Balkon.
Ich hatte diesmal ein kleineres Zimmer, auch im ersten Stock und machte es mir gemütlich. Verwendete den Nachmittag damit, den Blogg zu vervollständigen und ein bisschen was mit den Fotos zu machen. Auch die DropBox musste ein wenig hin- und herschaufeln. Wobei sich das Internet in diesem Hotels dafür nicht besonders eignete, sie hatten vermutlich ein Traffic-Shaping für ihre Kunden installiert, dass nicht die volle Bandbreite des Internets möglich ist. Ich kaufte mir noch Rasierzeug und das war es schon auch. Am nächsten Tag musste ich früh aufstehen, das Check-In war schon um 6 Uhr dreißig Uhr in der Früh.
Die ganze Aktion war schon ein wenig versnobt. Ja, das gebe ich zu. Aber, wie bereits gesagt, für eineinhalb Wochen mehr hier unten hin Nuqui, das war mir den ganze Aufwand und Kosten durchaus wert.