Klar bin ich wieder um 04:00 Uhr wach geworden. Wieder blieb ich trotzdem liegen. Aus rein „taktischen“ Gründen, damit das mit der Zeitumstellung schneller über die Bühne geht.
Dann wieder Frühstück im San Marcos. Im Spiegel bemerkte ich, dass einer meiner Vorfahren wohl ein gekochter Krebs war, daher kaufte ich mir sofort einen Hut. War nicht so leicht, bedingt durch meinen Kopfumfang. Ein grausliches weißes Teil kaufte ich mir aus „medizinischen Gründen“. Aber es reicht einfach nicht, 3 mal ins Solarium zu gehen… Trotzdem meide ich Sonnencreme. Da bin ich lieber mal einen Tag ohne Sonne.
Und schon ging es auf nach Santa Marta. Der Bus-Preis hatte sich ein wenig erhöht. Er kostete jetzt 2000 COP so 50 Cent rum. Aber ich muss nochmal in Beiträgen vom letzten Jahr nachsehen ob das wirklich stimmt. Der Bier- und Wasserpreis blieb jedenfalls gleich. Eine Flasche Bier oder Wasser ebenfalls 2000 COP.
Santa Marta ist zwar eine typische hektische lateinamerikanische Stadt, trotzdem gefällt mir die Atmosphäre da recht gut. Keine Ahnung warum, ich fühle mich da wohl. Praktisch alles spielt sich auf der Straße ab. So stieg ich erst in der „Touri-Gegend“ nahe dem Hafen aus, ging dann Calle 16 hoch, an der Kathedrale vorbei, auf der Suche nach dem Musik-Shop, um eine Bongo als Geschenk für einen lieben Freund in Termales zu kaufen. Nach ein wenig Suche fand ich den Shop in Calle 13. Leider gab es keine geeigneten Instrumente und ich zog weiter. Habe dann noch ein wenig den Markt durchstreift. Dann spürte ich, dass die Sonne stärker und stärker wurde. Klar es war Mittag. Da war nur noch die Entscheidung zu treffen, Mittagessen in Santa Marta oder in Taganga. Ich entschied mich für Taganga, es ging mit dem Bus zurück. Dabei nahm ich mir für den nächsten Tag vor, den Markt nochmal intensiv zu durchstreifen. Es gab so viel interessante Dinge zu sehen!
In Taganga angekommen ging es zur Strandpromenade in eines der Restaurants direkt am Strand. (Restaurant ist da so eine Bezeichnung…, ist schon recht einfach alles). Fisch sollte es wieder sein. Die Fische kommen alle von den Fischern hier, die haben noch nie gefroren und sind superfrisch. Es werden einem auf einem Tablett eine Auswahl an Fischen präsentiert, man sucht sich einen aus und der wird dann gebraten. Die waren mir aber alle zu groß. Ich deutete auf meinen Bauch und sagte was vom „dritten Monat“, er verstand sofort. Der Kellner besorgte mir eine Auswahl mit deutlich kleineren Fischen. Auch die treuen Essenszaungäste, die Katzen, waren sofort zur Stelle. Mit ihrem durchdringenden Blick zwingen sie regelrecht, sie am Mahl teilnehmen zu lassen. OK, für den Kopf gab es eh keine bessere Verwendung.
Jetzt war es schon Nachmittag, es zog mich zur Siesta in den Mirador, in die Hängematte, zu den Fregatt-Vögeln und Tauben :-), wo ich dann auch den restlichen Nachmittag bis zum Abend verbrachte. Bis am späten Abend, es war schon dunkel, in ganz Taganga der Strom ausfiel. Das war beeindruckend, plötzlich kein Licht und nicht aus den verschiedensten die unterschiedlichsten Musikrichtungen. Ruhe und Dunkelheit. Ich war gerade auf meinem Zimmer, hatte die Taschenlampe griffbereit und entschloss mich sofort, Taganga bei Stromausfall zu erkunden. Es war interessant, denn, einige Getränkeshops hatten sofort ihr Aggregat angeschmissen und stachen hell erleuchtet und mit Musik aus der sonstigen Dunkelheit hervor. Ich kaufte mir ein Bier und setzte mich ein wenig an den Strand, ratschte ein wenig mit einem fußballbegeisterten Fischer. Es ist immer das gleiche mit den Kolumbianern. Wenn ich mich nur ein WENIG für Fußball begeistern könnte, da wäre mit 90 % aller Kolumbianer sofort ein gemeinsamer Nenner da. Aber Fußball interessiert mich so viel wie Fußpilz. Ich kaufte mir noch ein zweites Bier und trank es genüsslich auf der Strandpromenade und genoss das Treiben. Bis ich mich, als der Strom dann nach einer Stunde wieder da war, zum Hotel zurückzog.