Frühstück im Restaurant Las Flores gegenüber dem „Airport“ Nuqui. Ich muss zugeben, dass mir dieses ewige Rührei mit Patagones oder Arepas langsam ein wenig auf die Eier gingen. Ich sah meinen Tischnachbarn eine Art von Eintopf zum Frühstück essen, das sah so lecker aus, ich hatte aber bereits bestellt und konnte es nicht mehr abwenden. Aber im Restaurant Las Flores wurde zum braten immer relativ frisches Öl benutzt und ein leckerer Saft gemacht. Mann bekam dort immer ein gutes Frühstück
Gilberto, der Hotelverwalter, hatte starke Bauchschmerzen, musste dringend zum Arzt. Wenn ich ihn richtig verstanden hatte war es eine Art von Brennen im unteren Bauchbereich. Daher war Gilberto bei meiner Rückkehr zum Hotel nicht da. Ich organisierte mir ein Mototaxi (diese kleinen Dreiradler) und wollte schon relativ früh zum Flughafen. Glücklicherweise kam mir der Gilberto entgegen, als ich gerade ins Mototaxi steigen wollte und wir konnten uns noch verabschieden.
Auch der Check-In im Flughafen verlief recht problemlos. Da ist ja alles sehr übersichtlich am Airport Nuqui. Es landen und starten nur sehr kleine Flugzeuge. Daher läuft praktisch alles auf „Zuruf“ und ohne lästigen Papierkram. Nur Übergewicht musste ich zahlen (20.000 COP) und es verblieben mir nur noch 4000 COP, was gerade für ein Bier reichte. Ich war total pleite! Aber ich hatte auch meinen Flug nach Medellín. Beim Check In war Lindsey, die sympathische Paisa (so nennt man die Frauen aus Medellin) und Inselbesitzerin aus Termales ebenfalls da, mit einem Freund. Ihr Flug ging eine Stunde früher. Wir ratschten noch ein wenig, ich sendete ihr ein paar von mir gemachte „Trommelfotos“ aus Termales zur freien Verfügung für ihre Aktionen mit den lokalen Musikern, welche sie gerade plante. Auch Santiago war gekommen. Vermutlich um jemanden abzuholen oder um neue Kunden zu akquirieren. Ich genehmigte mir noch ein letztes Bier im „Las Flores“ mit meinen letzten 4000 COP.
Die Maschine war diesmal noch kleiner. Eine einmotorige Cessna 208B mit 8 oder 10 Sitzplätzen. Die Passagiere sitzen direkt hinter dem Piloten und Copiloten. Aber es war, trotz der kleinen Maschine, ein recht ruhiger Flug mit herrlichem Anflug über Medellín.
In Medellín, noch am Flughafen, stürzte ich mich SOFORT zum nächsten Geldautomaten. Der Erste funktionierte natürlich nicht, was erst nach langem Warten quittiert wurde. Klar, wenn man besonders angespannt ist, dann passiert sowas… Der Automat daneben funktionierte und ich fühlte mich deutlich besser. Beim nächsten Mal muss ich unbedingt Reserve-Kreditkarte mitnehmen, denn, ohne Geld ist man dann doch recht aufgeschmissen!
Die recht abwechslungsreiche Taxifahrt vom kleinen lokalen Flughafen mitten im Zentrum Medellíns raus zum internationalen Flughafen bei Rio Negro, die dauerte über eine Stunde und kostete 80.000 COP. Dort angekommen funktionierte das einchecken problemlos, trotz des falsch eingetragenen Geburtsdatums, dass ich nicht mehr schaffte zu ändern. Ich hatte noch eine Stunde Zeit, in der ich mir einen Snack gönnte. Dann ging alles recht schnell, mit einem „vernünftigen“ Airbus 320 nach Santa Marta. Meine Sitznachbarin stellte sich als interessante Gesprächspartnerin heraus, die mich sehr an Carla aus Peru erinnerte. Sie konnte so überhaupt nicht verstehen, wie man 6 Wochen allein durch Kolumbien reisen könne.
Die Taxifahrt vom Flughafen Santa Marta nach Taganga (1 Stunde) mit Miguel-Angel, dem Taxifahrer, die verging wie im Flug, bei interessanten Gesprächen über Karma und Wiedergeburt, während er wie ein Verrückter durch Santa Marta raste.
Ich checkte im Hotel ein, bekam diesmal das Zimmer auf der anderen Seite. Da war, wie ich leider erst etwas später bemerkte, ein schrecklicher „Duft“ im Raum. Erst roch es nur nach „ungelüftet“, aber, es wurde immer schlimmer. Trotz geöffnetem Fenster. Das Bett, die Wäsche, alles roch so merkwürdig nach einem recht unangenehmen Körpergeruch. Ich konnte nicht einschlafen, obwohl durch das geöffnete Fenster und die starken Böen des Windes ständig Frischluft zu mir gelangte, ich lag ja praktisch direkt unter dem Fenster. Erst als ich das Bett wechselte (ich hatte ja genügend zur Auswahl, denn, das Zimmer war eigentlich ein Schlafsaal, den ich gerade alleine nutzte) wurde es besser und ich konnte halbwegs schlafen.