Nach dem Frühstück, das ich verspätet einnahm, weil ich mein ganzes Zeug packelte, bin ich auch verspätet zum Bus-Terminal gekommen, so dass ich den Bus um 10:30 knapp verpasste. Schnell noch die Verabschiedung vom sympathischen „Kramerladen-Team“ gegenüber.
Der nächste Bus ging um 13:00 Uhr, ich kaufte mir das Ticket und wartete. Kaufte mir noch einen frischen Fruchtsaft im Markt, eine Süßigkeit und lud für 20.000 COP die Sim-Karte noch mit 2 GB Datenvollumen auf. Für den Fall… und für die lange Busfahrt.
Der Bus kam relativ pünktlich. Was ich leider zu spät merkte, es gab nummerierte Sitze. Ich hatte keinen Fensterplatz. Setzte mich trotzdem erstmal ans Fenster und wartete, bis der Inhaber dieses Platzes an einer späteren Station einsteigen würde. Eine halbe Stunde nach Fahrtbeginn war es soweit, ich musste auf meinen Platz, neben einer sehr jungen und flippigen Paisa aus Medellín. Kolumbien zeigte sich auf dieser Busfahrt von seiner herrlichsten Seite. Die Natur ist so beeindruckend, dass grün, die Flüsse, die Berge. Ein so herrliches Land. Ich nahm mir vor, nächstes Mal mehr Zeit in dieser Gegend zu verbringen, wegen seiner unglaublich üppigen Natur.
Die Busfahrt gestaltete sich langwieriger als gedacht, durch einen Murenabgang, der den Verkehr einige Zeit sperrte. Es regnete auch, so dass der Busfahrer nicht so schnell fahren konnte wie er gerne wollte. Bemerkenswert war wieder die Rolle der Klimaanlage. Ich hätte es ja wirklich wissen müssen und immerhin, ein wenig war ich auch präpariert (im Gegensatz zu meiner Sitznachbarin). Ich hatte zumindest meine beiden Handtücher in den Rucksack im Bus verstaut und somit im Zugriff. Das war später bitternötig. Es ist mir auch unbegreiflich, wie die Leute in diesem fahrenden Tiefkühlfach das so stoisch ertragen konnten und immer wieder können. Erst geht ein Räuspern durch den Bus, dann fangen die ersten zum Husten an, auch Gejammer hört man manchmal. Aber der Busfahrer bleibt bei der extremen künstlichen Kältewelle im Bus, koste es was es wolle. Die letzten 4 Stunden, der insgesamt 9stündigen Reise, die wären ohne dass Handtuch nur sehr schwer zu ertragen gewesen. Meine dünn bekleidete Paisa neben mir war um das zweite Handtuch ebenfalls SEHR froh.
Der Bus kam auch erst gegen 23:30 in Medellin an, ich suchte mir ein Taxi und war um 00:00 im Hotel. Da ging dann die Buchungssession für den Flug am nächsten Morgen (das mit dem „MORGEN“ wird noch ein knackiger Punkt!). Es war so sauschwer, ich will auch nicht intensiv auch die Details eingehen, aber es gibt so Zeiten, da verschwört sich alles wirklich alles gegen einem. Aber ein wichtiger Punkt war, der Exchangeserver war vom Telefon aus nicht mehr zu erreichen und synchronisiert nicht mehr. Das war ein starkes Handicap, was ich auch leider auf die Schnelle nicht beheben konnte, wie verschiedene andere Dinge auch nicht. Das Gesamtarrangement der Handicaps beschäftigte mich bis 03:30, um 07:00 musste ich wieder aufstehen, um alles gebacken zu bekommen, damit ich rechtzeitig am Flughafen war für den Inlandsflug nach Nuqui. Denn den Flug hatte ich erfolgreich gebucht (dachte ich), auch das Hotel in Nuqui war gebucht, für die erste Nacht, weil ich nicht sicher war, ob ich es schnell genug zum Hafen schaffen würde für die Weiterfahrt nach Termales.
Noch ein paar Worte zu Medellín, eine unglaublich große und beeindruckende Stadt mit quirligen und ständig quatschenden Bewohnern, die immer irgendwas zu Lachen und Ratschen haben. Eine solche Bande war ja die ganze Zeit im Bus und hat mit ihrer Lautstärke den ganzen Bus unterhalten oder wachgehalten, je nachdem. Mein Hostel war direkt im Vergnügungsviertel und entsprechend ging es da ab. Von allen Seiten laute Musik, singende und feiernde junge Menschen und natürlich viele Touristen. Der Hotelmanager stand die ganze Zeit mit seinem Cocktail in der Hand rum und instruierte seine Leute. Das Maloka Hostel in Medellín ist super geeignet, wenn man zum Feiern in diese Stadt möchte, denn, man ist wirklich mittendrin. Es ist in Medellín nicht so heiß, in der Nacht wird es kühl. Nicht umsonst hat sie das Attribut, „die Stadt des ewigen Frühlings“. Das passt gut!