Nach dem Aufstehen schlappten wir so rum in der Hitze und suchten dann was zum Frühstücken. Landeten „ums Eck“ und frühstückten da recht reichlich und gut. ML gönnte sich zum Einstand gleich ein typisch kolumbianisches Frühstück (desayuno colombiano) mit Reis, Bohnen, Eier und einer „gräßlichen Wurscht“, die sie gerne übrig ließ. Dann ging’s zum Hotel, alles Geld und alle Wertsachen dagelassen und schließlich auf den Markt (Mercado Bazurto), von dessen Besuch uns mehrere Kolumbianer abgeraten hatten, weil er dreckig, laut, stinkend und voller Diebe sei. Natürlich haben ML und Katrin aber trotzdem drauf bestanden. Ich war nicht so recht begeistert von der Idee, bin dann aber doch mitgegangen. Kannte das Spiel schon zur Genüge aus Peru und Ecuador. Mit dem Taxi hin für 5000 P. Dann sind wir dort sicher 2 oder 2 ½ Stunden rumgelaufen. Es war dann doch wieder recht interessant. Einen neuen Hut habe ich mir gleich mal gekauft. Die Hüte sind da sehr günstig und ein recht guter Schutz gegen verbrannte Nasen, Stirn und Ohren…
Einige Männer waren recht aggressiv (Anmerkung ML: Sie verhielten sich recht männlich)(Anmerkung Berni: Etwas bizarre Bemerkung, nachdem ML das überhaupt nicht registrierte wovon ich schrieb), es zählt offensichtlich der als stark, der seine Fäuste am besten einsetzen kann. Es erinnerte mich sehr stark an Märkte in La Victoria in Lima, wie ich es auf mehreren Reisen erlebt habe. Es hat uns allen recht viel Spaß gemacht, durch die verwinkelten engen Hallen und Stände zu schlängeln. Hier gab es wirklich alles an Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände zu kaufen (Anmerkung ML: Meine Reiseapotheke hätte hier nur 1/10 gekostet) was das Land in dieser Region zu bieten hat. Karrenschieber boten ihre Dienste als Transporteur an. Die selbstgebauten Karren sahen rein optisch auf den ersten Blick wie Einkaufswagen aus. Aber wenn man dann genauer hinsah bemerkte man schon dass die recht "zusammengebastelt" waren… Wir erkundigten uns an vielen Ständen, nach den angebotenen Früchten, wie diese schmecken und zuzubereiten sind. Nach eingehender Beratung kauften wir uns verschiedene bisher unbekannte Früchte.
Obwohl wir meist überdacht gingen, war es dann auf die Dauer doch recht ermüdend, denn wir waren genau in der größten Mittagshitze unterwegs und es war ein windstiller Tag.
Wir haben dann vor dem Markt in einer „Schwulenkneipe“ zwischengeparkt, in der man(n) sich bei der Begrüßung am Arsch tätschelt… Super Blick auf die belebte Straße vor dem Markt und auch die Musik, Salsa vom Feinsten, hat uns gut gefallen. Da blieben wir dann sicher auch noch eine Stunde sitzen (ich weil die Bedienung so hübsch und allegre war) und genossen die „Liveübertragung“ von der Straße vor dem Markt. Es gab immer was zu sehen da. Eine Obdachlose soff im Vorbeigehen ML’s Bier, was ML nicht besonders freute.
Gegen 16:00 Uhr sind wir dann zurück ins Hotel, haben auf dem Weg noch in einer Bäckerei eingekauft (nach ebenfalls intensiver und recht lustiger Beratung). Für Deutsche ist das dort angebotene Brot eigentlich nicht als Brot zu bezeichnen. Es ist immer süß und hat überhaupt keinen Biss. Es ist in der Regel immer Weißbrot und oft mit Käse, Schinken, Chicharones, Marmelade oder anderen Ingredienzien (häufig auch süß und salzig gemischt) gefüllt. Für Deutschland bestenfalls als Grundteig für "Osterlämmer" und dergleichen zu gebrauchen…
Im Hotel haben wir dann genüsslich die Früchte und die anderen "Leckereien", die dort auch als Brot bezeichnet werden, aufgegessen.